Katzenfutter-Etiketten – so liest du sie richtig

Katzenfutter-Etiketten können ganz schön verwirrend sein. Lerne, was wirklich drin ist – und worauf du beim Katzenfutter achten solltest. Ein liebevoller Guide für Katzenfreunde. Hier findest du Tipps zur artgerechten Ernährung: Artgerechte Katzenernährung und hier zur natürlichen Ernährung: Natürliche Ernährung für unsere besten Freunde


Du stehst im Tierfutterladen, dein Blick schweift über Dutzende Dosen und Beutel. Schicke Bilder von glücklichen Katzen, saftige Fleischstückchen auf der Verpackung, klangvolle Namen wie „Huhn an Lachsfilet in edler Sauce“. Aber was steckt wirklich drin?

Wer gutes Futter für seine Katze sucht, muss leider tiefer schauen – nämlich auf die Rückseite. Denn was auf dem Katzenfutter-Etikett steht, verrät weit mehr als jeder bunte Aufdruck. Nur: Die Sprache dort ist oft schwer verständlich. Deshalb zeige ich dir heute, worauf du achten solltest, wenn du das nächste Mal ein Katzenfutter aussuchst.


Warum ist das Etikett so wichtig?

Katzen sind Fleischfresser – und ihr Futter sollte das auch widerspiegeln. Doch leider ist nicht überall, wo „Huhn“ draufsteht, auch wirklich viel Huhn drin. Verpackungen können täuschen. Deshalb lohnt es sich, einen genauen Blick auf die Deklaration zu werfen. Dort findest du die Zutaten, Zusatzstoffe und Nährwertangaben – und kannst besser einschätzen, was du da eigentlich fütterst.


Offene vs. geschlossene Deklaration – was bedeutet das?

Der erste Hinweis auf Qualität ist die Art der Zutatenliste. Dabei unterscheidet man zwischen:

❖ Offener Deklaration

Hier wird genau aufgelistet, was enthalten ist: z. B. „65 % Hühnerfleisch (bestehend aus 45 % Muskelfleisch, 10 % Herz, 10 % Leber), 30 % Brühe, 3 % Karotten, 2 % Mineralstoffe“.

Du weißt genau, was drin ist – perfekt für sensible Katzen oder anspruchsvolle Fellnasen.

❖ Geschlossener Deklaration

Klingt oft so: „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (mindestens 4 % Huhn), pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe“.

Was genau verwendet wurde, bleibt unklar. Und ja – 4 % Huhn heißt nicht, dass 96 % anderes Fleisch enthalten ist. Es kann auch bedeuten, dass Huhn nur der „geschmacksgebende Anteil“ ist. Diese Deklaration ist deutlich weniger transparent.


Was sind „tierische Nebenerzeugnisse“?

Ein besonders umstrittener Punkt auf vielen Etiketten sind tierische Nebenerzeugnisse. Das klingt erstmal gruselig – ist aber nicht immer schlecht.

Nebenerzeugnisse können zum Beispiel Leber, Herz oder Lunge sein – also durchaus nahrhafte Bestandteile. Es kann aber auch minderwertiger Abfall wie Schnäbel, Krallen oder Federn gemeint sein. Je nach Hersteller reicht die Qualitätsspanne von „hochwertig“ bis „nicht empfehlenswert“.

Wenn auf dem Etikett nichts Genaueres steht, solltest du lieber zur Dose mit transparenter Deklaration greifen.


Worauf du beim Etikett besonders achten solltest

Hier ein paar Dinge, die dir beim Katzenfutter-Etikett lesen helfen:

  • Fleischanteil: Je höher, desto besser. Ideal sind 60–70 % tierische Bestandteile, vor allem Muskelfleisch.
  • Keine pflanzlichen Füllstoffe: Katzen können mit Getreide oder Soja wenig anfangen – sie belasten oft nur die Verdauung.
  • Kein Zucker: Leider wird Zucker noch immer zugesetzt – für Optik oder Geschmack. Unnötig und ungesund.
  • Essenzielle Nährstoffe: Taurin, Vitamine (A, D, B), Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren – wichtig für Augen, Herz, Haut und Fell.
  • Keine künstlichen Farb- oder Konservierungsstoffe: Besonders bei sensiblen Katzen können sie zu Unverträglichkeiten führen.

Was Hersteller gern verschleiern

Viele Verpackungen sind Meister der Verwirrung. Da wird mit Bildern gearbeitet, die Frische und Natürlichkeit suggerieren, während die Zutatenliste etwas ganz anderes erzählt.

Ein Beispiel: „Mit Huhn“ bedeutet laut Gesetz nur, dass mindestens 4 % Huhn enthalten sein müssen – selbst wenn die Packung nach Sonntagsbraten klingt. Achte also nicht nur auf Werbesprüche wie „Deluxe“ oder „Feinschmecker“, sondern lies das Kleingedruckte.


Fazit: Gutes Futter erkennt man auf den zweiten Blick

Katzenfutter ist Vertrauenssache – und das beginnt beim Etikett. Wenn du ein bisschen Übung bekommst, erkennst du schnell, welche Sorten wirklich hochwertig sind und welche nur durch Werbung glänzen.

Je klarer die Deklaration, je höher der Fleischanteil, je weniger „Füllstoff“ enthalten ist – desto besser. Deine Katze wird es dir danken – mit glänzendem Fell, gesunder Verdauung und einem zufriedenen Schnurren nach dem Fressen.



Von Petra