Warum Katzen fauchen – das steckt hinter dem Verhalten

Katzen faszinieren uns mit ihrer Eleganz, Verspieltheit und Unabhängigkeit. Doch manchmal erleben wir auch ihre wilde Seite: Ein Fauchen, begleitet von angelegten Ohren und gesträubtem Fell, kann uns erschrecken. Warum Katzen fauchen und wie du dieses Verhalten richtig deutest, erfährst du hier.


Was bedeutet Fauchen bei Katzen?

Das Fauchen ist eine klare Warnung. Mit diesem Laut signalisiert deine Katze: „Stopp, komm mir nicht zu nah!“ Es ist ein uraltes Instinktverhalten, das Katzen in freier Wildbahn schützt – gegen Rivalen, Eindringlinge oder Gefahren.

Das Geräusch entsteht, wenn die Katze Luft durch ihre halbgeschlossenen Zähne stößt. Es klingt bedrohlich und soll Feinde beeindrucken. Wichtig: Fauchen bedeutet nicht automatisch Aggression. Häufig steckt Unsicherheit oder Angst dahinter.


Gründe, warum Katzen fauchen

1. Angst und Unsicherheit

Viele Katzen fauchen, wenn sie sich bedroht fühlen. Ein lauter Staubsauger, ein unbekannter Besucher oder ein Tierarztbesuch können Stress auslösen. Das Fauchen ist dann ihre Möglichkeit, Distanz zu schaffen.

2. Revierverhalten

Katzen sind territoriale Tiere. Kommt eine fremde Katze oder sogar ein Hund in ihr Revier, wird das Fauchen zum Mittel der Abgrenzung. Es zeigt deutlich: „Hier ist meine Grenze.“

3. Schmerzen oder Krankheit

Manchmal steckt hinter dem Fauchen ein gesundheitliches Problem. Wenn deine Katze plötzlich ohne erkennbaren Grund faucht, solltest du an Schmerzen oder Erkrankungen denken und den Tierarzt aufsuchen.

4. Schutzinstinkt

Mutterkatzen fauchen, um ihre Kitten zu verteidigen. Auch in Mehrkatzenhaushalten wird gefaucht, um Grenzen zu setzen. Dabei ist Fauchen ein sozialer Mechanismus, der Eskalationen verhindert.

5. Überraschung oder Überforderung

Nicht immer steckt Angst oder Aggression dahinter. Manchmal sind Katzen einfach überrascht oder überfordert – etwa wenn sie im Spiel plötzlich zu grob angefasst werden oder eine schnelle Bewegung sie erschreckt.


Körpersprache beim Fauchen richtig deuten

Das Fauchen geht meist mit weiteren Signalen einher: angelegte Ohren, geweitete Pupillen, ein gekrümmter Rücken oder ein peitschender Schwanz. Diese Körpersprache zeigt dir, wie ernst es deiner Katze mit ihrer Warnung ist.

  • Stark gesträubtes Fell und gebogener Rücken: große Unsicherheit, Katze versucht größer zu wirken.
  • Fixierender Blick und fester Stand: eher Abwehrhaltung gegenüber einem Rivalen.
  • Leises Fauchen, Rückzug: Katze möchte nur Abstand und keine Konfrontation.

Die Kombination dieser Signale hilft dir, das Verhalten im richtigen Kontext zu verstehen.


Wie du richtig reagierst, wenn deine Katze faucht

  • Ruhe bewahren: Strafe oder Schimpfen verstärken die Unsicherheit nur.
  • Abstand halten: Gib deiner Katze Raum, um sich sicher zu fühlen.
  • Auslöser erkennen: Versuche herauszufinden, was die Angst oder Aggression ausgelöst hat.
  • Sanfte Annäherung: Sprich leise, bewege dich ruhig und gib Leckerlis als positives Signal.
  • Geduld üben: Manche Katzen brauchen Zeit, um neue Situationen oder Menschen zu akzeptieren.

Kann man Katzen das Fauchen abgewöhnen?

Nein – und das wäre auch nicht sinnvoll. Fauchen ist ein wichtiges Kommunikationsmittel. Ziel ist nicht, es abzustellen, sondern die Ursachen zu verstehen und deiner Katze Sicherheit zu geben. Wenn du lernst, die Körpersprache und die Situation richtig zu deuten, wird das Fauchen zu einem wertvollen Hinweis im Zusammenleben mit deiner Katze.


Wann solltest du aufmerksam werden?

Ein gelegentliches Fauchen ist völlig normal. Wenn deine Katze jedoch häufiger ohne erkennbaren Grund faucht oder plötzlich aggressives Verhalten zeigt, solltest du genauer hinschauen:

  • Tierärztliche Untersuchung: um Schmerzen oder Erkrankungen auszuschließen.
  • Stressanalyse: Gibt es neue Möbel, andere Tiere oder Veränderungen im Alltag?
  • Beratung durch Experten: Bei anhaltenden Problemen kann ein Katzenverhaltenstrainer helfen.

Fazit: Ein wichtiger Teil der Katzensprache

Wenn deine Katze faucht, zeigt sie dir deutlich ihre Gefühle. Anstatt erschrocken oder verärgert zu reagieren, solltest du das Verhalten als wertvolles Signal begreifen. Es macht die Beziehung zwischen dir und deiner Katze noch authentischer – wenn du lernst, sie zu verstehen.

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Von Petra

„Katzen gehören für mich einfach zum Leben dazu. Auf 123 Cats erzähle ich Geschichten von berühmten und alltäglichen Samtpfoten, teile Wissen und Fun Facts – immer mit einem Augenzwinkern und viel Katzenliebe. Auch Themen wie Tierschutz und Welt-Katzentage haben hier ihren Platz.“