Die Serval-Raubkatze – Wild, schön und unterschätzt – Katzen verstehen heißt auch, ihre wilden Verwandten zu kennen

Die Serval-Raubkatze ist eine elegante Jägerin aus Afrika. Erfahre mehr über ihr Verhalten, ihre Haltung und was sie mit unseren Hauskatzen verbindet.

Wer einmal in die goldenen Augen eines Servals geblickt hat, vergisst diesen Moment nicht. Diese elegante Raubkatze mit den riesigen Ohren, den langen Beinen und dem goldfarbenen Fell mit schwarzen Tupfen wirkt wie aus einer anderen Welt – und doch ist sie ein naher Verwandter unserer geliebten Hauskatzen.

Der Serval (Leptailurus serval) stammt aus Afrika und lebt vor allem in Savannen, Sumpfgebieten und Graslandschaften südlich der Sahara. Doch obwohl er in freier Wildbahn bestens zurechtkommt, hat er in den letzten Jahren auch in der exotischen Heimtierhaltung und unter Hybridfans Aufmerksamkeit erregt – manchmal zum Leidwesen des Tierschutzes.


Eine Katze auf hohen Beinen

Was den Serval besonders macht? Schon der Körperbau verrät, dass diese Katze zum Jagen geboren wurde. Ihre Beine sind im Verhältnis zum Körper unglaublich lang – das längste Bein-Körper-Verhältnis aller Katzen! Damit durchstreift der Serval lautlos das hohe Gras, springt aus dem Stand über zwei Meter hoch und kann mit einem einzigen Hieb Beute wie Mäuse, Vögel oder Frösche erlegen. Seine Ohren, rund und riesig, wirken fast comicartig – doch sie sind perfekt auf das Orten von Beutetieren ausgerichtet. Der Serval „hört“ sein Abendessen, bevor er es sieht.


Zwischen Wildkatze und Wohnzimmer – passt das?

Manche Menschen halten Servale als Haustiere oder züchten sogenannte Savannah-Katzen. Das sind Hybride aus Serval und Hauskatze. Aber: Ein echter Serval bleibt wild. Auch wenn manche mit Fläschchen aufgezogen werden, behalten sie viele ihrer ursprünglichen Instinkte. Sie brauchen große Gehege, eine spezielle Ernährung, Rückzugsorte – und viel Verständnis. In Deutschland unterliegt die Haltung oft dem Artenschutzgesetz oder braucht eine spezielle Genehmigung.

Wer sich ernsthaft für Servale interessiert, sollte sich mit Wildtierauffangstationen, Tierschutzorganisationen oder professionellen Züchtern austauschen – und sich fragen, ob ein echtes Wildtier in den Alltag passt. Denn eines ist klar: Ein Serval ist keine Schmusekatze.


Die kleine Schwester der Großkatzen

Obwohl der Serval keine Löwengröße erreicht – er wiegt meist zwischen 9 und 18 Kilogramm – gehört er zur Familie der Raubkatzen. Seine Bewegungen, sein Jagdinstinkt und sein majestätisches Auftreten erinnern eher an Geparde als an Hauskatzen. Trotzdem: Die Verwandtschaft ist da. Wer seine Hauskatze genau beobachtet, erkennt manchmal das Wilde im Zahmen – das leise Anschleichen, das aufmerksame Horchen, das blitzschnelle Zuschlagen.


Fazit: Die wilde Seele in Katzenform

Der Serval ist eine faszinierende Erinnerung daran, woher unsere Stubentiger kommen. Er ist schön, wild, frei – und kein Tier für die Couch. Wer Katzen liebt, kann in seinem Anblick die Kraft der Natur spüren. Und manchmal reicht es schon, sich in seiner Fantasie mit ihm durch die Savanne zu schleichen – ganz leise, mit gespitzten Ohren und dem Wind im Fell.



Von Petra

„Katzen gehören für mich einfach zum Leben dazu. Auf 123 Cats erzähle ich Geschichten von berühmten und alltäglichen Samtpfoten, teile Wissen und Fun Facts – immer mit einem Augenzwinkern und viel Katzenliebe. Auch Themen wie Tierschutz und Welt-Katzentage haben hier ihren Platz.“